Die Mission Choco Haze – Oder die süße Versuchung des Wahnsinns
Willkommen, werte Chronisten, zu unserem neuesten botanischen Experiment. Unser Studienobjekt ist die Choco Haze, eine Haze-Sorte von Zamnesia, die mit einem verlockenden Versprechen kommt: Sie vereint die geistige Energie einer Sativa mit einem verführerischen Schokoladenaroma. Doch wie wir aus Erfahrung wissen, sind solche Verheißungen oft mit einer komplexen Realität verbunden. Wir werden dieses genetische Mysterium mit wissenschaftlicher Akribie sezieren, um zu sehen, ob sie hält, was ihr Name verspricht, oder ob sie uns am Ende nur mit Schokolade und leeren Versprechen dastehen lässt.
1. Genetik & Stammbaum: Das Erbe der 80er Jahre
Die Choco Haze ist eine Kreuzung aus der legendären OG Chocolate Thai und der robusten Cannalope Haze. Diese genetische Paarung hat eine fast reinrassige Sativa-Schönheit hervorgebracht, die mit 90 % Sativa und 10 % Indica eine überwiegend zerebrale Wirkung verspricht. Was sie so verheißungsvoll macht, ist die Kombination aus dem berühmten, erdigen Schokoladenaroma der OG Chocolate Thai und der Widerstandsfähigkeit der Cannalope Haze. Sie gilt als "sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge" und "einfach zu growen" , was sie, laut Hersteller, auch für weniger erfahrene Züchter zu einer guten Wahl macht. Doch wie wir im nächsten Kapitel sehen werden, ist die Wirklichkeit manchmal etwas widersprüchlicher, und eine gute Planung ist unerlässlich.
2. Wuchs, Größe & der Platz-Albtraum
Getreu ihrer Sativa-Dominanz ist die Choco Haze keine Sorte für Platzangstgeplagte. Sie wächst zu einem wahren Biest heran, das schnell einen Indoor-Space füllen kann und in der Höhe bis zu 160 cm erreichen kann. Für uns Züchter bedeutet das: Wer sie nicht durch konsequentes Training wie Low Stress Training (LST) oder Topping in Schach hält, riskiert, dass sie den Grow-Raum dominiert. Ihre Blütezeit ist mit 9 bis 10 Wochen für eine Sativa-dominante Pflanze als "schnell" zu bezeichnen. Doch Vorsicht: Das bedeutet nicht, dass sie keine Aufmerksamkeit benötigt. Ihre schiere Größe und ihre buschige Struktur erfordern ein wachsames Auge.
3. Aroma & Terpene: Wenn Schokolade auf Zitrone trifft
Das Aroma der Choco Haze ist eine olfaktorische Zeitreise. Zuerst nimmt man eine fruchtige Basis mit deutlichen Zitrusnoten wahr, gefolgt von der süßen, leichten Schokoladennote, die das Geschmackserlebnis abrundet. Dieses einzigartige Geschmacksprofil ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Komposition von Terpenen. Die Zamnesia-Variante weist eine Terpen-Grundlage aus Ocimen und Limonen auf. Limonen ist das Terpen, das für die belebende Fruchtigkeit verantwortlich ist, während Ocimen mit seinen süßen, pflanzlichen Noten zur Komplexität beiträgt. Die Schokoladennote ist das Resultat eines komplexen Zusammenspiels weiterer aromatischer Verbindungen aus ihrer OG Chocolate Thai-Abstammung.
4. Wirkung & Anwendung: Geistige Klarheit statt Couch-Lock
Die Choco Haze ist das genaue Gegenteil eines Betäubungsmittels. Sie löst einen überwiegend zerebralen, erhebenden und euphorischen Rausch aus, der nicht in lähmender Sedierung endet. Die Wirkung wird als „mental, befreiend und energetisch“ beschrieben, die die Stimmung hebt und sich perfekt für kreative Tätigkeiten oder gesellige Anlässe eignet. Mit einem THC-Gehalt von bis zu 19 % bei der Zamnesia-Variante ist sie beachtlich potent.
5. Spezielle Besonderheiten: Der Stolperstein der Anfälligkeit
Die Choco Haze ist eine Diva, die ihre kleinen Marotten hat. Während sie als robust und widerstandsfähig gegen Schädlinge gilt , berichten andere Quellen, dass diese Sorte eine geringe Schimmelresistenz aufweist. Dies ist ein kritischer Punkt, der eine akribische Belüftung und eine sorgfältige Überwachung in der späten Blütephase erfordert. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, und der kluge Züchter geht immer vom Schlimmsten aus. Sie belohnt Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit jedoch mit einem einzigartigen High, das sie zur perfekten Wahl für alle macht, die eine klare, fokussierte Wirkung suchen.
Woche 1: Die Keimungwoche
* Tag 0.1: Nach dem m 10 Stündigen Einweichen in 1 % H₂O₂ wurde der Samen ins Substrat gepflanzt, [Easy Plug].
* Tag 0.2: Die Geduldsphase beginnt. Wir warten darauf, dass der Samen seine Schale aufbricht.
* Tag 0.3/0.4: Die ersten Anzeichen des Lebens sind sichtbar. Das Keimblattpaar bricht durch das Substrat, nachdem wir eine erste Wölbung der Substratoberfläche beobachtet hatten. Wir haben daraufhin das DLI von ca. 12 nach 16 erhöht, um dem Keimling genügend Licht zu geben.
* Tag 0.5: Wir haben die Abdeckung entfernt, um die relative Luftfeuchtigkeit auf ca. 80 % zu senken und die Lichtintensität auf 20 DLI erhöht.
* Tag 0.6: Alles unter Kontrolle. Die Pflanze zeigt vitales Wachstum. Die ersten "echten Blätter entfalten sich und das Pflänzchen hat den Easy Plug bereits durchwurzelt. Der nächst größere muss her.
* Tag 0.7: Die Lichtkuppel wurde entfernt. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt nun auf 60–65 %, was die Pflanze zum Aufbau eines starken Wurzelsystems anregt.
* Düngung & Messwerte: Kein Dünger oder Wasser notwendig.